Die Welt braucht keine neue Kleidermarke! Viel zu viele Kleidermarken produzieren viel zu viele Kleider! Also haben wir uns etwas überlegt... Rework Kollektionen werden umweltschonend aus Secondhandkleidern hergestellt, die wir auseinanderschneiden und neu zusammennähen.
Im Detail:
Wie es genau funktioniert?
Der Anfang beginnt mit einem Ende. Ein Kleidungsstück landet in einer Kleidersammlung, die von einem karitativen Unternehmen durchgeführt wurde. Weil aber die Altkleidermassen und der logistische Aufwand zu gross sind und den Bedarf an Bedürftigenhilfe bei weitem übersteigen, werden der Grossteil der Ware an sogenannte Altkleidersortierwerke weiterverkauft.
Der Upcycling Prozess am Beispiel Bill Backpack: Secondhand-Lederjacken werden gereinigt, aufbereitet, auseinandergeschnitten und neu zusammengenäht. Dadurch wird jeder Rucksack zu einem Einzelstück.
Schlussendlich hängen die Teile im Laden, alle ähnlich und keines gleich, alles Einzelstücke, aus unterschiedlichen Sweatshirts genäht - jedoch wie bei Neukleidern in verschiedenen Grössen erhältlich und ästhetisch als Kollektion erkennbar.
Und wo immer möglich setzen wir noch einen drauf und nähen aus den unverkauften Stücken eine Kinderkollektion. «Waste is just a resource in the wrong place»!
Unsere Ateliers
Bereits seit über 20 Jahren sind Thailand und Indien unsere Produktionsstandorte.
Im Unterschied zu den meisten Kleidermarken lassen wir nicht anonym in einer externen Fabrik produzieren. In Thailand haben wir 2013 eine eigene Firma gegründet, unsere kleine Fabrik mit zur Zeit 20 Mitarbeiter:innen befindet sich in einem Aussenquartier von Bangkok.
In Indien ist unsere Produktionsstätte direkt in einem Altkleidersortierwerk in Kandla, einer Freihandelszone im Bundesstaat Gujarat untergebracht. Diese Firma übernimmt für uns die Administration, jedoch werden die Arbeitsbedingungen und die Löhne von Rework AG selber bestimmt. 2024 besteht unser Team in Indien aus rund 40 Menschen.
Das Geschäftsmodell mit eigener Produktion ermöglicht uns eine hohe Transparenz im Bezug auf die Lieferketten: Wir sind häufig selber vor Ort, kennen unsere Näherinnen und Näher persönlich und wissen, wie hoch die Löhne sind. Wir publizieren diese Angaben öffentlich auf unserer Webseite, um verbindlich zu sein und uns dadurch auch selber in die Verantwortung zu nehmen.
Die Herstellung von Bekleidung ist kein Spaziergang. Unser Upcycling Spezialmodell, das sogenannte Remanufacturing, schon gar nicht... Wir sind permanent gefordert und überfordert. Umso mehr freut es uns, wenn sich die Kunden auch wirklich für die Herkunft ihrer Kleider interessieren. "Who made my clothes" ist in der Bekleidungsindustrie zu einem wichtigen Thema geworden. Falls Du mehr dazu wissen möchtest, geben wir gerne Auskunft.
In Bangkok liegen die Ursprünge von Rework. Hier haben wir vor vielen Jahren damit begonnen, Secondhand Lederjacken zu Taschen und Laptop Hüllen umzunähen. Für uns ging es damals einzig um die "used" Ästhetik, wir mochten, wie die Spuren der Vergangenheit dem Leder einen Rockstar Effekt verliehen. Nicht bewusst war uns zu jener Zeit, dass es sich dabei um unsere ersten Upcycling Produkte handelte. Der Begriff "Upcycling" war noch nicht erfunden und der Nachhaltigkeitsaspekt dieser Produktionsmethode war noch kaum präsent. Auch heute sind wir noch in Bangkok aktiv, unsere dortige Firma heisst Rock The Boat Co. Ltd., und produziert mit einem gut eingespielten Team aus cirka 20 Mitarbeitenden weiterhin Taschen und andere Accessoires. Und auch ein Teil unserer Upcycling Kleiderproduktion findet in Bangkok statt.
In Indien befindet sich unser Atelier direkt in einem Altkleider-Sortierwerk. Das macht es möglich, auf riesige Kleidermassen zugreifen zu können. Die Berge an Kleidern, die an diesem Ort zusammenkommen sind gigantisch. Es geht uns allen gleich, wer einmal gesehen hat, in welchen Dimensionen dieser Markt funktioniert, findet nicht mehr zurück ins klassische Konsumleben. Es wird dann schnell klar, dass einerseits ein Umdenken stattfinden muss, was die Produktion von Neukleidern betrifft. Andererseits sollte diese Altkleidermasse - insbesondere natürlich der Teil, der keinen direkten Wiederverkaufswert hat - als eine Ressource gesehen und entsprechend genutzt werden. Inzwischen umfasst unser Team in Indien über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese gehören genauso zur Firma Rework wie unser Team in der Schweiz. Ebenso klar ist, dass es für unser Produktionsmodell essentiell ist, in Ländern mit tieferen Lohn- und Lebenskosten zu produzieren. Wir wollen keine Luxusmarke sein, unsere Produkte sollen zu bezahlbaren Preisen verkauft werden können.
Unsere Produktion in der Schweiz
Um unseren Kundinnen den Upcycling Prozess näher zu bringen, möchten wir kleine Produktionen auch direkt in der Schweiz nähen. Zu diesem Zweck haben wir jeden unserer Rework und Second Chance Shops mit einem Mini-Nähatelier ausgestattet. Hier arbeitet unser Team an neuen Ideen und Produktionen in kleinen Stückzahlen. Als Ausgangsmaterial verwenden wir Kleider, die nicht verkauft wurden.
Und natürlich wird alles, was in den Laden kommt, vorab gewaschen. Ein Rework Kleidungsstück soll sich frisch und neu anfühlen, denn das ist es, was es ist - auch wenn keine neuen Materialien produziert werden mussten für die Herstellung.